Im Jahr 2023 gibt die Schweiz schätzungsweise 1,7 Mrd. Franken für Gesundheitsförderung und Prävention (GFP) aus. Dies entspricht einem Anteil von 1,8% an den Gesamtkosten des Gesundheitswesens. Von 2010 bis 2019 lag der Anteil der Ausgaben für GFP zwischen 1,7% und 2,1% der Gesamtkosten. 2020 (2,9%) und 2021 (3,5%) ist dieser Anteil jeweils stark gestiegen und liegt 2023 wieder auf dem Niveau von 2019. Bund, Kantone und Gemeinden tragen 2023 etwas mehr als die Hälfte der Ausgaben, die Sozialversicherungen fast 15% (siehe Indikator «Ausgaben für GFP nach Finanzierungsregime»).

Im Jahr 2023 macht die Aufklärung der Bevölkerung und Zielgruppen 36,3% der Ausgaben für Gesundheitsförderung und Prävention aus. Fast ein Viertel der Ausgaben (23,9%) fliesst in Impfprogramme;  dieser Anteil ist zwischen 2020 und 2022 aufgrund der Covid-19-Pandemie stark angestiegen und verantwortlich für die Zunahme des Anteils der GFP-Ausgaben an den Gesamtkosten des Gesundheitswesens. Mit Blick auf die anderen Leistungen werden 13,2% der Gelder für Präventionsprojekte gegen Suchtprobleme eingesetzt, 12,7% für die Psychische Gesundheit und Schulgesundheit und 12,0% für Präventionsprojekte gegen Unfälle und Verletzungen. Für Bewegung und Ernährung werden 0,7% der Gelder ausgegeben und 1,1% für die übrige Prävention. 

Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Gesund älter werden ist ein wichtiges Ziel der bundesrätlichen Strategie Gesundheit2030. Menschen aller Altersgruppen sollen günstige Bedingungen antreffen, die ihnen ein gesundes Leben ermöglichen. Damit soll auch der ungünstigen Kostenentwicklung im Gesundheitssystem entgegengesteuert werden. Um diesen Zielen näher zu kommen, leisten Investitionen in Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention einen wichtigen Beitrag.

Definition

Der Indikator zeigt einerseits den Anteil der Ausgaben für GFP am Total der Gesundheitsausgaben in der Schweiz (in Prozent). Andererseits werden die GFP-Ausgaben nach Leistungskategorien gezeigt. Die Daten werden jährlich aktualisiert.

Der Indikator wird auf Basis der Statistik «Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens» des Bundesamtes für Statistik (BFS) berechnet. Die Statistik präsentiert eine Synthese aus sämtlichem verfügbaren Zahlenmaterial zur Schätzung der Geldströme rund um die Produktion, den Konsum und die Finanzierung von Gütern und Dienstleistungen des schweizerischen Gesundheitswesens während eines Jahres. In den Ausgaben sind sowohl Sach- als auch Personalkosten enthalten. Für diesen Indikator werden die Geldströme des Bereichs «Prävention» ausgewertet, die Subkategorie «Tests» wird jedoch nicht berücksichtigt. 

Das Angebot an Gesundheitsförderungs- und Präventionsleistungen in der Schweiz ist breit und sehr vielfältig:

  • Aufklärung der Bevölkerung/Zielgruppen: Diese Kategorie bezieht sich auf die Aufklärung, Information, Unterstützung etc. der Bevölkerung und Zielgruppen in verschiedenen Bereichen, die mit einer Vielzahl von Krankheiten in Zusammenhang stehen.
  • Impfprogramme: Diese Kategorie beinhaltet bakteriologische Untersuchungen, Impfkampagnen, Desinfektionen, Epidemiologie, Krankheitsbekämpfung, Arbeitsmedizin/-hygiene, Medikamente, Zuschüsse an Institutionen (z.B. Krebs- oder Rheumaliga).
  • Sucht: Diese Kategorie erfasst Leistungen zur Früherkennung, Beratung, Behandlung und Schadensminderung in den Bereichen Alkohol, Drogen oder Medikamente. 
  • Psychische Gesundheit, Schulgesundheit: Diese Kategorie beinhaltet einerseits Leistungen, die die Sensibilisierung für psychische Probleme fördern, andererseits die Organisation präventiver Massnahmen im Setting Schule wie Zahnkontrolle, Seh- und Hörtests sowie Impfkontrollen.
  • Unfälle und Verletzungen: In dieser Kategorie werden Leistungen zur Prävention von Berufsunfällen und Berufskrankheiten sowie von Nichtberufsunfällen bzw. Freizeitunfällen zusammengefasst.
  • Bewegung und Ernährung: Diese Kategorie bezieht sich auf die kantonalen Aktionsprogramme (KAP) von Gesundheitsförderung Schweiz zur Förderung einer ausgewogenen Ernährung, ausreichender körperlicher Aktivität und einer besseren psychischen Gesundheit bei Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen.
  • Andere Prävention: In dieser Kategorie sind Leistungen enthalten, die in anderen Kategorien nicht eingeordnet werden können.

Seit 2023 orientiert sich die Statistik an der Methodik von Systems of Health Accounts (SHA; OECD, 2017). Die Daten wurden rückwirkend neu berechnet und weichen deshalb im Vergleich zu früheren Versionen dieses Indikators ab. Künftige weitere Angleichungen an die Methodik der SHA können nicht ausgeschlossen werden. 

Die Finanzierung der Gesundheitsförderung und Prävention in der Schweiz erfolgt autonom in den 26 Kantonen. Es gibt keine einheitlich gehandhabte Definition darüber, was unter Gesundheitsförderung oder Prävention abzurechnen ist. Dies erschwert eine einheitliche Zuordnung der Daten zu den Leistungskategorien. Die GFP-Ausgaben können deshalb nur näherungsweise geschätzt werden.

Quellen

Referenz

  • OECD, Eurostat and World Health Organization (2017), A System of Health Accounts 2011: Revised edition, OECD Publishing, Paris: Publikation (englisch).

Weiterführende Informationen

  • Gmeinder, M. et al. (2017): How much do OECD countries spend on prevention?, OECD Health Working Papers, No. 101, DOI: 10.1787/f19e803c-en: Studie (englisch).

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